Unter der höchst angespannten Lage in Birma sind E-Mails und Blogs für die Bevölkerung derzeit die wichtigsten, wenn nicht einzigen Kommunikationswege ins Ausland. Doch nun hat die Militärregierung auch hier einen Riegel vorgeschoben.
Die Militärregierung in Birma habe vor der Zuspitzung des Konflikts den Zugang zum weltweiten Datennetz ohnehin zu rund 11 Prozent der Seiten automatisch verhindert. Webseiten, die sich mit Birma und den Protesten beschäftigt haben, seien sogar zu 85 Prozent nicht erreichbar gewesen. Der Anteil der Bevölkerung, die über Telefon oder Internet verfügen, habe noch vor einigen Jahren unter einem Prozent gelegen.
Für eine komplette oder teilweise Abschaltung des Internet-Zugangs im Land könnten einzelne Router ausgeschaltet oder mit Software-Befehlen manipuliert werden, so dass sie bestimmte Seiten nicht mehr ansteuern. „Weltweit gibt es ein paar Millionen Router, in Birma stehen vielleicht gerade einmal ein paar Dutzend", sagte Müller. Um das gesamte Land vom Internet zu trennen müssten höchstens vier Router lahm gelegt werden.
Die staatliche Telekom-Gesellschaft von Birma behauptet unterdessen, dass ein Unterseekabel gebrochen ist und die Internet-Leitungen im Land dadurch eingefroren seien. Dies hält Müller jedoch für nahezu ausgeschlossen. Die Leitung sei in der Tat komplett gekappt, so als hätte man den Stecker gezogen. Birma verfüge voraussichtlich über drei große Leitungen ins Ausland. Die dortige Telekom werbe sogar mit ihrer eigenen Satellitenverbindung, die bei einem solchen Ausfall einspringen könnte, so Müller. „Außerdem wäre der Zeitpunkt doch etwas zu passend."
Quelle: PC Welt.de
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